Baujahr: 1902 | Bauherr: Albert Kühnel, Baumeister | Architekt: Albert Kühnel, Baumeister
Ansicht der Liebknechtstraße 13/15 auf einem Briefkopf der Firma H. Uebel von 1927
Ab 1902 wurde der in gleicher Art gestaltete Gebäudekomplex aus rotem Klinker, Putzflächen und Fachwerk erbaut. Die Errichtung des aus ursprünglich vier Vordergebäuden bestehenden Ensembles erfolgte durch den Baumeister Albert Kühnel, der die Gebäude ausschließlich vermietete. Neben kleinen Gewerbetreibenden war die Fa. Herrmann Uebel, Mechanische Weberei mit den Spezialitäten Madras-Garnituren und Stückwaren, Etamine, Bleich- und Wäschenetze sowie Netzstoffe, einer der ersten Hauptmieter. Die Gebäude, die der Produktion dienten, wurden ständig erweitert und bekamen zum Westbahnhof abschließend eine repräsentative Fassade. 1922 kaufte Uebel seine bisher angemieteten Gebäude und vereinigte die beiden Grundstücke in der damaligen König-Georg-Straße 13 und 15. 1942 wurde laut „Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz” angeordnet, in den Kellern Mauerdurchbrüche zu schaffen, um im Angriffsfall durch das Nachbarhaus flüchten zu können. 1974 ging die Herrmann Uebel KG in den VEB Dekorationsstoffe auf und wurde ab 1978 als Produktionsstätte 67 des VEB Plauener Gardine bezeichnet. 1995 erfolgte die Generalsanierung durch die heutigen Eigentümer. 2010 kam es, vermutlich durch Brandstiftung, zum Dachstuhlbrand, der das Gebäude so sehr beschädigte, dass es unbewohnbar wurde. Die im Hinterhof stehenden Produktionsgebäude wurden 2013 abgerissen und mit dem Neuaufbau der Vordergebäude begonnen.