Julius-Fucik-Straße 17



Julius-Fucik-Straße 17, Plauen

Baujahr: 1882/1884   |   Bauherr: Hoffmann & Tröger   |   Architekt: Emil Löwe

Julius-Fucik-Str. 17 vor der Sanierung

Das Haus Julius-Fucik-Straße 17 vor der Sanierung

Briekopf der Fa. Otto Pein & Co. 1927

Ansicht der Julius-Fucik-Straße 17 auf einem Briefkopf der Firma Otto Pein & Co. von 1927



1882 wurde zunächst an der Ecke Heinrichstraße und Wilhelmstraße (Julius-Fucik-Straße) der rechte Gebäudeteil mit folgenden Räumlichkeiten errichtet: Kellergeschoss: Zuschneiderei und Plätterei, Erdgeschoss: Abfertigung, Direktrice und Arbeitssaal, 1. Obergeschoss: Lager, Privatkontor und Abfertigung, 2. Obergeschoss: Wohnung von Herrn Adolf Hoffmann.

1884 wurde ein linksseitiger Anbau vollendet, in dem ausschließlich Stickmaschinen aufgestellt wurden. Im Hinterhof entstand 1896 eine Remise für Kutscher und Pferde. Das Produktprogramm beschränkte sich auf Schürzen- sowie Spitzenstickerei. Anfang der 1920er Jahre kamen, wie bei einer Vielzahl Plauener Textilbetriebe, die Geschäfte zum völligen Erliegen und die Firma wurde liquidiert.

Ab 1925 wurde das Gebäude von der Zigarrenfabrik Otto Pein & Co. genutzt, die einen Teil der Räumlichkeiten an
verschiedene Textilfirmen weitervermietete. Ein Relikt aus dieser Zeit findet sich heute noch über der Eingangstür: „OP & Co”. Zu DDR-Zeiten fanden im Gebäude unter anderem Entwurfstätigkeiten durch den VEB Plauener Spitze statt.

Gestalterisch ist das Gebäude dem Historismus zuzuordnen. Mit kannelierten Pilastern und korinthischen Säulenkapitellen, segmentbogenüberdachten Fenstergewänden und dem Korbbogenabschluss über dem Eingangsbereich bediente sich der Architekt mehrerer Stilepochen. Eine umfangreiche Generalsanierung, bei der ein zusätzliches Dachgeschoss mit Loggien und Dachterrassen geschaffen wurde, begann 2015.