Dobenaustraße 12, Lutherhaus



Dobenaustraße 12, Plauen, Lutherhaus

Baujahr: 1908  |  Bauherr: Luthergemeinde Plauen  |  Architekt: Alfred Müller, Leipzig

Aufgearbeitete Holzvertäfelung im Luthersaal

Aufgearbeitete Holzvertäfelung im Luthersaal

Dobenaustraße 12, Fassadenansicht

Fassadenansicht



Das Lutherhaus wurde 1907/08 nach Entwürfen des Leipziger Architekten Alfred Müller errichtet. Der aus Kalksteinquadern mit zum Teil in Rustikamauerwerk bestehende Bau ist ein „Lutherbekenntnis in Stein” („Eine feste Burg ist unser Gott”). Die Satteldächer sind mit Schiefer gedeckt, der alles überragende Turm wurde mit einem Pyramidendach versehen.
Der größte Raum des Gebäudes ist der mit üppigen Holzvertäfelungen ausgestattete Luthersaal. Eine verschiebbare Holztrennwand teilte den ehemaligen Konfirmandensaal ab. Zur ursprünglichen Raumausstattung gehörte das lebensgroße in Carraramarmor ausgeführte Lutherstandbild, ein Figurenfenster, zwei urnenförmige Heizkörperverkleidungen, das umlaufende Eichenholzpaneel, die prunkvolle elektrische Deckenbeleuchtung, ein Harmonium und ein marmorner Rednertisch. Die Raumausstattung, insbesondere die Nischenwand, erfuhr durch Kriegsschäden und in der nachfolgenden Zeit der 1950er und 1970er Jahre größere Veränderung. Dazu gehörte der teilweise Rückbau der Vertäfelung und der Einbau eines bühnenartigen Podestes. Die Lutherfigur, die sich in der Nischenwand befand, wurde dabei umgesetzt. Im Jahr 2006 wurde die Restauratorin Iris Heide mit einer grundlegenden Befunduntersuchung des Gebäudes beauftragt. Dabei wurden auch sämtliche Wand- und Deckenflächen auf ihren Ursprung hin untersucht und die Ergebnisse als Handlungshilfe für künftige Sanierungen festgeschrieben. Nachdem das Treppenhaus, das Sitzungszimmer, eine Wohnung im Obergeschoss und diverse Nebenräume saniert wurden, begann 2016 die Renovierung des Saales. Dabei wurden die Wände neu gefasst und an drei Deckenfeldern die ursprüngliche Bronzierung angebracht. Aus der Dokumentation von Restauratorin Iris Heide