Baujahr: 1895 | Architekt: Clemens Illing | Bauherr: Enno Zöbisch
Das Haus Straßberger Straße 109 vor der Sanierung
Ehemaliger Kachelofen im Erdgeschoss
Holz imitierender Deckenstuck
Heinrich Robert Zöbisch eröffnete 1855 in der Straße Am Mühlgraben 12 die chemische Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Robert Zöbisch & Söhne. Die Grundstücke reichten bis auf die
Hangkrone der Straßberger Straße, an der sich dessen Söhne Enno, Richard und Alfred ab ca. 1895 drei Villen erbauen ließen. Deren mächtigste und imposanteste, die durch einen hochgezogenen Turm
mit einem gewaltigen Dachspieß eine außerordentliche Fernwirkung erzielte, war die Villa Straßberger Straße 109. Die Fassadengestaltung erfolgte recht zurückhaltend mit Klinkern und Sandstein.
Der angelegte Garten verfügte über eine aus Steinen aufgetürmte Grotte und eine verzierte eiserne Hochzeitsbrücke.
Die Villa besaß ein außerordentlich repräsentatives Interieur. Eine Nachfahrin der Zöbischs bewohnte bis in die 1980er Jahre das Erdgeschoss, in welchem sich wertvolle Kachelöfen, Vertäfelungen,
bemalter Stuck und originale Wandtapeten befanden. Nach dem Ableben der alten Dame begann der Ausverkauf des Interieurs. Mitte der 2000er Jahre kaufte ein Geschäftsmann die Villa und begann mit
einer für Plauen beispiellosen Generalumbausanierung. Durch Entnahme von Fußböden und Decken wurde das Gebäude komplett entkernt. Das Aufstocken des Turmes und der Dachgeschosse sowie der Einbau
zweier Kellergeschosse erweiterten es in Höhe und Tiefe. Decken- und Wandheizungen, ein Aufzug für Personen und ein Aufzug für Speisen sind die technischen Highlights der neu entstandenen großen
Villa. Durch Granitfußböden, in Holz gehaltene Wohnungseingangstüren, Holz imitierende Stuckdecken und einen Pavillon im Garten wird das Interieur den Ansprüchen einer Villa außerordentlich
gerecht.