Schillerstraße 34


Plauen, Schillerstraße 34

Baujahr: 1898  |  Bauherr: Hermann Gebhardt, Bauunternehmer  |  Entwurf: Hermann Gebhardt, Bauunternehmer

Plauen, Schillerstraße 34, Bauzeichnung, 1898

Bauzeichnung von 1898

Plauen, Schillerstraße 34, Geschäftsanzeige der Fa. Richard Spörl

Geschäftsanzeige der Fa. Richard Spörl

Plauen, Schillerstraße 34, vor der Sanierung

Das Gebäude vor der Sanierung



Die Schillerstraße 34 wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Stadterweiterung nach Nordosten von Hermann Gebhardt als Wohnhaus errichtet. Das Gebäude zeigt in der Gestaltung historistische Züge und für Plauen die typische Klinkerbauweise. Gegossener Betonstuck, ein verstärktes Gurtgesims und die Bekrönung der Fenstergewände des 1. Obergeschosses sind die prägenden Elemente der Fassade. Die Fertigstellung des Wohnhauses erfolgte zum 1. Juni 1899 nach einer einjährigen Bauzeit.

 

Im Jahre 1901 verkaufte Hermann Gebhardt das Gebäude an den Zeichner und Stickmaschinenbesitzer Max Jähne. Im Erdgeschoss richtete sich Jähne seine Zeichenräume und in der 1. Etage seine Wohnung ein. In den Obergeschossen wohnten der Bürgerschullehrer Merz, der Sticker Fuchs und der Zeichner Wagner. 1934 wird der Geschäftsführer der Firma Rechtsbüro und Grundstücksvermittlung Otto Findeis neuer Eigentümer, der die Immobilie schon 1936 an die Firma Richard Spörl weiterverkauft. Die Firma Richard Spörl war eine Plauener Stickerei die ihren Betriebssitz an der Lessingstraße 86 (heute Martin-Luther-Str.) hatte und Kragen, Jäckchen und Collarettes (bestickte Halskrausen) produzierte. Spörl nahm mit dem Anschluss der Abwasserleitung an die städtische Kanalisation die erforderliche Erneuerungsinvestition vor. 1945 wurde das Gebäude durch Kriegseinwirkung teilbeschädigt. 1947 begann Baumeister Heinrich Winterling mit der Wiederinstandsetzung.

 

Während der DDR-Zeit fanden keinen nennenswerten Baumaßnahmen satt. Erst Ende der 1980er Jahre erfolgte durch den VE Stadtbaubetrieb Plauen eine Teilmodernisierung. Bis 1995 wurde das Wohnhaus in einzelne Wohneinheiten aufgeteilt und durch eine Münchener Vermögensverwaltung verkauft. 2018 erwarb die Frank Müller GmbH die Immobilie und errichtete im Zuge einer Generalsanierung modernen Wohnraum.