Antonstraße 20



Bonhoeffer Straße 148, Plauen, Eingangsbereich

Baujahr: 1886  |  Bauherr: Ferdinand Härtel  | Entwurfsverfasser: Ferdinand Härtel

Bonhoefferstr. 148 vor der Sanierung

Bauzeichnung von 1886

Bonhoefferstr. 148, Originalfliesen im Treppenhaus

Entwurfszeichnung für ein Werbeschild

Das Gebäude vor der Sanierung



Maurermeister Ferdinand Härtel errichtete 1886 ein Wohnhaus als Vermietungsobjekt an der Seminarstraße Ecke Antonstraße. Das Gebäude, das zunächst auf einem Quadratischen Grundriss ruhte, war im Stil des Historismus gestaltet worden. 1890 kaufte Härtel das zur Antonstraße 18 gelegene Grundstück für einen Erweiterungsbau, führte diesen aber nicht aus. 1898 erwarb der Buchhalter und Versicherungsagent Moritz Schicker die Immobile zusammen mit dem Nachbargrundstück. Sein Ziel war es, den von Härtel geplanten Anbau zu vollziehen um weiteren Wohnraum und ein Ladengeschäft zu errichten. Nach Fertigstellung im Jahre 1903 zogen der Instrumentenschleifer Arnold, der Maschinenbauer Böhmig und der Bauunternehmer Förster vom Baugeschäft Klix & Förster ins Gebäude ein. Das Erdgeschoss wurde fortan von Rudolf Jänsch mit einem Esswarengeschäft genutzt. Mitte der 1920er Jahre kaufte Elsa Bandel das Wohn- und Geschäftshaus und bekam vom städtischen Bauamt die Auflage, die mittlerweile in die Jahre gekommene Bausubstanz in Stand zu setzen. In den 1930er Jahren erhielten die Fassaden deshalb einen neuen Außenputz, bei dem bedauerlicherweise auf einen Großteil des Fassadenschmuckes verzichtet wurde. Außerdem pachtete Kurt Leopold mit seinem Feinkost-Lebensmitteln das Ladengeschäft. Nach Kriegsende, das Gebäude war leicht beschädigt, wurden in den Wohnungen Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. 1959 fanden, wie in vielen Städten der DDR, Straßenumbenennungen statt. Auch die Antonstraße war davon betroffen. Sie erhielt ab 1959 den Namen des deutschen Politikers und stellvertretenden Ministerpräsidenten der DDR, Dr. Otto Nuschke, der 1957 verstarb. 1960 kam das Gebäude in die Verwaltung der Baugrund GmbH, einer Vorgängergesellschaft der heutigen WBG Plauen. Das Ladengeschäft übernahm die HO (Handelsorganisation, staatlich geführtes Einzelhandelsunternehmen der DDR), die hier ihren Filialbereich III einrichtete. Dieses Verwaltungsbüro unterstand der Hauptzentrale am Hradschin 1 und betreute sämtliche Läden der Südvorstadt und des Bereiches Unterer Bahnhof. 1991 erhielt die Straße wieder ihren ursprünglichen Namen. Anfang der 2000er Jahre erfolgte im Hinterhof der Anbau mehrerer Balkone, außerdem entstand im Ladengeschäft ein Solarium. 2017 kaufte die Frank Müller GmbH das Gebäude und errichtete im Zuge dessen hochwertigen Wohnraum, bei der jede Einheit einen Balkon erhielt.