Ferdinand-Schill-Straße 10



Rähnisstraße 40, PLauen

Baujahr: 1904  |  Bauherr: Baumeister Albert Richter  |  Entwurf: Baumeister Albert Richter

Rähnisstraße 40, Fassadendetail

Bauzeichnung, 1904

Rähnisstraße 40, Freimaurersymbole

Das Treppenhaus mit originaler Stuckierung

Rähnisstraße 40, Eingangstür

Das Gebäude vor der Sanierung



1903 legte Baumeister Albert Richter Pläne für die Erbauung eines Wohnhauses in der erst neu angelegten Straße B (heute Ferdinand-Schill-Straße) beim städtischen Bauamt vor. Die ersten Planungen sahen ein sechsgeschossiges, ausschließlich zu Wohnzwecken genutztes Mehrfamilienhaus vor. Die Fassade war dabei in Klinkerbauweise mit Werksteinelementen angedacht. Die Genehmigung seitens der Baubehörde wurde aufgrund der zu großen Gebäudehöhe jedoch abgelehnt. Für Plauen war mit der Feststellung des Bebauungsplanes von 1894 eine maximal fünfgeschossige Bebauung vorgesehen. Hinzu kam, dass die neu errichteten Gebäude der Ferdinand-Schill-Straße ein einheitliches Erscheinungsbild mit den Gebäuden der König-Georg-Straße (heute Liebknechtstraße), ergeben sollten. Ein zweiter Entwurf, der den baulichen Vorgaben entsprach, wurde 1904 vorgelegt und zur Ausführung genehmigt. Optisch hatten die beiden Entwürfe nicht mehr viel miteinander zu tun. Die nun genehmigte Variante war ein reiner Putzbau im Jugendstil, der, bis auf die oberen Bereiche des Erkers, im originalen Zustand heute noch vorhanden ist. Kurz nach der Fertigstellung des Hauses verstarb Albert Richter. Die Immobilie erbte seine in Breslau wohnende Ehefrau. 1905 und 1907 kam es wegen rückständiger Straßenerschließungszahlungen zu mehreren Zwangsversteigerungen. Otto Lippmann, der eine kaufmännische Agentur betrieb, war fortan neuer Besitzer. Da 1908 absehbar war, dass eine weitere Bebauung hin zur Neundorfer Straße nicht mehr zur Ausführung kommen würde, beauflagte ihn die Stadtverwaltung, den freistehenden Giebel zu verputzen. Unbeschadet überstand das Wohnhaus den zweiten Weltkrieg. Immer wieder erfolgten kleine Reparaturen und 1974 bekam das Haus einen Kanalisationsanschluss. Bis zum Sanierungsstart Ende 2016 war das Haus ständig bewohnt. Seit Abschluss der Generalsanierung durch die Frank Müller GmbH im Jahr 2018 verfügt das Gebäude nunmehr über modernen Wohnraum mit Balkonen und einen von der Neundorfer Straße befahrbaren Parkplatz.