Julius-Fucik-Straße 24



Julius-Fucik-Straße 24, Plauen

Baujahr: 1899 | Bauherr: Alban Hofmann, Baumeister | Architekt: Alban Hofmann, Baumeister

Julius-Fucik-Straße 24 vor der Sanierung

Die Julius-Fucik-Straße 24 vor der Sanierung

Julius-Fucik-Str. 24, Konstruktionszeichnung Reklamelaterne

Konstruktionszeichnung der „Reklamelaterne Gosenschänke” von 1926



1899 begannen die Bauarbeiten zur Errichtung eines Wohnhauses an der damaligen Wilhelmstraße, Ecke Heinrichstraße. Die Bauphase gestaltete sich für den Bauherren schwierig, da es von mehreren Seiten Einwände gegen die von ihm vorgelegten Pläne gab. Die Anrainer beschwerten sich über die Bautätigkeiten und das Bauamt über die Anordnung der Dachwohnung und deren technische Ausführung. Hinzu kam, dass Hofmann die Wohnungen schon vor der Abnahme beziehen wollte. Dies wurde jedoch unter Androhung einer Strafe vom Bauamt untersagt. Bei einer weiteren Besichtigung durch die Baupolizei stellte man aber trotzdem die regelwidrige Inbetriebnahme der Wohnungen fest.

Als Folge der Wiedersetzung bekam Hofmann eine Strafe in Höhe von 100 Mark angeordnet. Unmittelbar nach Fertigstellung des Wohnhauses wechselten die Besitzer oft. Im Laufe der Jahre wurden eine Materialwaren-handlung für Hermann Knüpfer, ein Restaurant für Richard Hertel, Büroräume für Gustav Tittel, Arbeitsräume und ein Kontor für Erhard Messerschmidt und anschließend wieder Restauranträume eingerichtet. „Gosenschänke” hieß die Gastwirtschaft, die mit einem großen Ausleger an der Fassade auf sich aufmerksam machte.

Nach Kriegsende bezog die Taxigenossenschaft Plauen, die bisher am Oberen Bahnhof ihre ständige Repräsentanz hatte, das Erdgeschoss des Gebäudes zur Miete. Die Verwaltung oblag dem VEB Gebäudewirtschaft.

Die DDR-Zeit überstand das Gebäude mit den üblichen Schwierigkeiten. Defekte Dächer, mangelhafte Heiz-möglichkeiten und fehlendes Baumaterial waren die bestimmenden Probleme.

1990 wurde seitens der Taxigenossenschaft beschlossen, das Gebäude durch eine interne Erwerbergemeinschaft zu kaufen. Ab diesem Zeitpunkt gingen sämtliche Taxianrufe dort ein. Strukturelle und wirtschaftliche Veränderungen, auch im Taxigewerbe, veranlassten die Erwerbergemeinschaft, das Gebäude 2014 zu verkaufen. Im Anschluss erfolgte eine Generalsanierung, bei der neuer Wohnraum geschaffen und die Fassaden durch Balkone ergänzt wurden.