Krausenstraße 5



Bonhoeffer Straße 148, Plauen, Eingangsbereich

Baujahr: 1890  |  Bauherr: Otto Rambach, Kaufmann  |  Entwurf: Ernst Graupner, Baumeister

Bonhoefferstr. 148 vor der Sanierung

Frisch sanierter Wohnraum

Bonhoefferstr. 148, Originalfliesen im Treppenhaus

Die Krausenstraße 5 nach dem II. Weltkrieg

Bonhoefferstr. 148, Fassadenansicht

Das Gebäude vor der Sanierung



Der Spitzenfabrikant Otto Rambach, der in der Krausenstraße 3 mit seinem Kompagnon Friedrich Rambach eine Stickerei betrieb, lies sich 1890 auf dem benachbarten Grundstück ein Wohn- und Geschäftshausneubau errichten. Dabei erhielt das Gebäude neben Wohnungen auch das Hauptkontor der Firma Friedrich Rambach, Fabrik gestickter Fes-tons, Luft- und Tüllspitze. 1897 erfolgte im Hinterhof der Anbau eines Nebengebäudes für Pferde samt Heuboden. 1913 verstarb Otto Rambach. In der Folge verkauften die Erben Rambachs die Immobilie an den Bürgerschuloberlehrer Max Möckel. 1924 ließ Möckel den Pferdestall zu Arbeitsräumen umbauen, um dem Schneidermeister Heinrich Wildhagen Gewerberäume zur Verfügung stellen zu können. Das Vorderhaus diente von nun an ausschließlich zu Wohnzwecken. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Bahnhofsvorstadt von Bomben schwer getroffen und galt nach Kriegsende als verwüstet. Ende 1945 verhängte die Stadt über dem Bereich zwischen der Bahnhof-, Wettin-, Forst- und Johannstraße (heute August-Bebel-Str.) ein Bauverbot. Georg Sieler, der an der Johannstraße 13 eine Weingroßhandlung betrieb, konnte aufgrund dieser Verfügung sein Grundstück nicht mehr bebauen. Ab März 1946 erarbeitete die Stadt Plauen einen Wiederaufbauplan der die zerstörten Gebiete für staatliche Wohnungsbauprogramme vorsah. Die bisherigen Eigentümer sollten die Grundstücke nicht wieder bebauen dürfen. Nur ein halbes Dutzend Häuser die in diesem Gebiet das Inferno ruinenartig überlebt hatten, waren für einen Wiederaufbau geeignet. Die Krausenstraße 5 war so eine Ruine und wurde Georg Sieler, unter Zustimmung Ida Möckels, als Aufbauobjekt zugewiesen. Der Plauener Architekt Hermann Bornemann wurde daraufhin beauftragt, Pläne für eine Weingroßhandlung mit Gaststube zu erarbeiten. Ende des Jahres 1947 konnte das Haus als eines der ersten Wiederaufbauobjekte fertig gestellt werden. Anfang der 1960er Jahre wurde die Weinstube, wie in der gesamten DDR üblich, von der staatlichen Handelsorganisation „HO Gaststätten” übernommen. In dieser Zeit entstand auch die Bezeichnung „Rießling”, die den Plauenern bis in die 2000er Jahre noch als Kneipe bekannt gewesen war. 2018 erwarb die Frank Müller GmbH die Immobilie und begann im Jahre 2019 mit der aufwändigen Rekonstruktion. Infolgedessen entstand in beruhigter Zentrumsnähe ein attraktiver Wohnort mit zeitgemäßem Wohnkomfort. Auch das Hintergebäude wurde mit hochwertigem Wohnraum ausgestattet.