Liebknechtstraße 40



Rähnisstraße 40, PLauen

Baujahr: 1904  |  Bauherr: Johann Vogler, Bäckermeister  |  Entwurf: Bauunternehmer Louis Gottlieb Walther

Rähnisstraße 40, Fassadendetail

Bauzeichnung, 1904

Rähnisstraße 40, Freimaurersymbole

Gaffkopf über dem Eingang

Rähnisstraße 40, Eingangstür

Das Gebäude vor der Sanierung



Im Zuge der Errichtung der Kaserne für das 10. Infanterieregiment Nr. 134 zwischen 1900 und 1903 wurde auch der heutige Stadtteil Neundorf angelegt. Die Liebknechtstraße, ursprünglich König-Georg-Straße und zu DDR-Zeiten Wilhelm-Pieck-Straße, spielte dabei als Verbindungsstraße, vom Grünen Kranz aus, die wichtigste Rolle. Ab 1903 erfolgte ihre Bebauung. Beeindruckend dabei ist, dass die einhundert Hausnummern umfassende Straße innerhalb von 4 Jahren vollständig fertiggestellt wurde. Fast alle Gebäude dienten Wohnzwecken. Knapp die Hälfte der Wohnhäuser verfügte über weitere Hintergebäude, die ebenfalls zeitgleich fertiggestellt wurden. In Plauen gab es zur damaligen Zeit ca. 2000 Maurergesellen. Weiter waren Zimmerleute, Putzer und Stuckateure beschäftigt. Dieses Bautempo wäre in der heutigen Zeit, trotz diverser Technik, aufgrund von Vorschriften und Gesetzesregelungen nicht mehr umsetzbar. Die Liebknechtstraße 40 wurde 1904 von Bauunternehmer Louis Gottlieb Walther für den Bäckermeister Johann Vogler errichtet. Sie ist Teil einer Häusergruppe die in Klinkermischbauweise errichtet wurden und über schöne Werksteinelemente verfügt. Florale Ornamente, vor allem aber 9 Gaffköpfe dominieren das Erscheinungsbild. Bis in die 1970er Jahre nutzte man das Haus als Bäckerei. Außer der Erneuerung der Backstubentechnik gab es bis zu dieser Zeit keine erwähnenswerten Umbauten. In den 1980er Jahren war der VEB Gebäudewirtschaft für die Verwaltung des Hauses verantwortlich. In diese Zeit fällt auch der Abriss des Hintergebäudes, da infolge von Materialknappheit der Anbau extrem baufällig wurde. In den Nachwendejahren gab es verschiedene Sanierungsansätze, die jedoch für das Gebäude zu keinem Erfolg führten. 2016 erwarb die Frank Müller GmbH die Immobilie und überführte sie in eine umfangreiche Generalsanierung. Es entstanden in der Folge moderne Wohneinheiten die über Balkone und einen Aufzug verfügen.