Rähnisstraße 45



Rähnisstraße 40, PLauen

Baujahr: 1888  |  Bauherr: Hermann Stöhr, Maurermeister  |  Entwurf: Hermann Stöhr, Maurermeister

Rähnisstraße 40, Fassadendetail

Bauzeichnung von 1888

Rähnisstraße 40, Freimaurersymbole

Attraktive Bäder nach der Sanierung

Rähnisstraße 40, Eingangstür

Das Gebäude vor der Sanierung



Die Errichtung der Rähnisstraße 45 fällt in eine Zeit, in der sich Plauen am Ende der ersten Ausdehnungsphase des 19. Jahrhunderts befindet. Als der wirtschaftliche Aufschwung begann, war es dringend notwendig, weitere städtische Gebiete zu entwickeln. Die innere Stadt und die Bereiche unmittelbar vor den Stadttoren waren weitestgehend bebaut. Eines der weiteren Bebauungsgebiete war die Bahnhofsvorstadt. Von der Friedhofstraße (heutige Reißiger Straße) zweigten in der Folge die Kaiser-, Rähnis-, Schiller- und Lessingstraße (heute Martin-Luther-Straße) nach Norden ab und bildeten somit das neue Erweiterungsgebiet.

Die Rähnisstraße 45 folgte gestalterisch noch den klassizistischen Traditionen. Der 3-geschossige Putzbau wurde im Sockelbereich mit gelbem Bergener Granit und heimischen Grünstein verblendet. Das Erdgeschoss erhielt eine für die damalige Zeit typische Putznutung, die Kranz- und Gurtgesimse unterteilten die Geschosse. Fensterumrahmungen wiesen teilweise von Konsolen getragene waagerechte Verdachungen in klassizistischen Gestaltungsformen auf. Die oberen Fensterabschlüsse waren als Dreiecksgiebel ausgebildet. Das Treppenhaus war schlicht gehalten und wies im Bodenbereich die üblichen regionalen Materialien wie Bergener Granitstufen, Theumaer Fruchtschiefer und Steinzeugfliesen auf.

Während des zweiten Weltkrieges blieb das Gebäude weitestgehend verschont und ist heute nahezu im originalen Zustand erhalten. Das Nebenhaus, die Rähnisstraße 47, war dagegen total zerstört. Durch die Ruinensituation des Nachbargrundstückes drang Wasser ein und schädigte die Bausubstanz nachhaltig. Die Mieter machten auf diese Situation immer wieder aufmerksam und forderten eine Generalsanierung. Erst Mitte der 1980er Jahre erfolgte eine Teilinstandsetzung bei der das Gebäude unter anderem an die städtische Kanalisation angeschlossen wurde. Zu den Eigentümern lassen sich relativ konstante Verhältnisse feststellen. Baumeister Hermann Stöhr nutze das Wohnhaus als Vermietungsobjekt und verkaufte es 1893 an den Stickmaschinenbesitzer Eduard Pestel. Bis in die Nachkriegszeit, vermutlich auch zu DDR-Zeiten, waren die Pestels ununterbrochener Eigentümer der Immobilie. 2017 erwarb die Frank Müller GmbH die Immobilie und begann mit der umfassende Sanierung. In der Folge entstand attraktiver Wohnraum.