Schildstraße 42



Bonhoeffer Straße 148, Plauen, Eingangsbereich

Baujahr: 1902  |  Bauherr: Christian Heinrich Schleicher, Bauunternehmer  | 

Entwurf: Christian Heinrich Schleicher, Bauunternehmer

Bonhoefferstr. 148 vor der Sanierung

Formschön verziert: Der Eingang des Hauses

Bonhoefferstr. 148, Originalfliesen im Treppenhaus

Das Treppenhaus mit originaler Bemalung

Bonhoefferstr. 148, Fassadenansicht

Die Fassade vor der Sanierung



Das 3-geschossige, von Bauunternehmer Christian Schleicher errichtete Wohnhaus, bildet mit den Nachbargebäuden optisch eine Einheit. Mit orangeroten Klinkern und Werksteinelementen wurden die seinerzeit typischen Elemente gestalterisch eingesetzt. Schleicher plante für das Erdgeschoss eine Ladeneinheit, die restlichen Etagen waren für Wohnraum vorgesehen. Ende 1903 übergab Bauunternehmer Schleicher die schlüsselfertige Immobilie an Materialwarenhändler Beutner. Schon 1905 verkaufte Beutner das Haus an Gustav Gerber weiter. Der ebenfalls im Materialwarenhandel tätige Gerber verkleinerte die Erdgeschosswohnung zugunsten der Ladeneinheit. 1911 bekam Gerber vom städtischen Bauamt eine Anzeige. Die seit 1904 vom damaligen Besitzer Franz Beutner betriebene Wurstküche im Kellerraum entsprach nicht den baulichen Vorschriften. Die Raumhöhen wurden als zu niedrig angesehen, um dort produzieren zu können. Nach Begleichung einer Strafzahlung mussten die Fußböden um 40 cm gesenkt werden. Das Gebäude war in den folgenden Jahrzehnten in seiner Bestimmung kaum verändert worden. Bis in die Wendezeit wurde das Ladenlokal als HO-Verkaufsstelle für Lebensmittel
betrieben. 1996 gab es Pläne das Haus zu sanieren. Die aus Bad Elster stammende Projektbaugesellschaft verfolgte Umbau- und Sanierungspläne, die sie jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht umsetzten konnte. Es folgte ein langer Leerstand. Erst 2016 erwarb die Frank Müller GmbH das Gebäude und sanierte es grundlegend. Das Treppenhaus wies zum Erstaunen eine weitestgehend gut erhaltene Malerei aus den Jahren um 1910 auf. In Öl gehaltene Bildmotive, die üppig gedeckte Tafeln darstellen, zieren den Eingangsbereich. Mehrfach übereinander gelegte Schablonenmalerei weisen die restlichen Wandflächen auf. Im Zuge der Sanierungsarbeiten entstanden hochwertige Wohnungen, das Treppenhaus erhielt dabei eine denkmalgerechte Aufarbeitung.